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INVESTIEREN IN DICHTER UND DENKER

Sind Wohngemeinschaften out? Im Land der Dichter und Denker wünschen sich junge Menschen immer häufiger eine eigene kleine Wohnung. Das ist aber nicht einfach zu erfüllen, schließlich kämpfen Ballungsgebiete, die zusätzlich häufig beliebte Studienorte sind, mit Wohnungsknappheit und die Einwohner folglich mit steigenden Mieten. Abhilfe schaffen da Mikroapartments.

Was sind Mikroapartments

Mikroapartments wurden für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt. Eine Gruppe davon sind Studenten, die in kleinen Wohnungen leben, die speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Diese Spezialimmobilien messen durchschnittlich 20 m². Die Größe ist unter anderem bedingt durch den Preis, den ein Student bereit ist für seine Wohnung im Monat auszugeben. Dieser liegt deutschlandweit je nach Standort im Durchschnitt bei etwa 450 bis 550 Euro. Die Zimmer sind in der Regel möbliert, inklusive Küchenzeile und eigenem Bad, und es gibt Zusatzangebote wie Reinigungsservice und Gemeinschaftsräume.

Deutscher Markt holt auf mit großen Schritten

Mikroapartments sind ein weltweiter Trend. In Hongkong, London und zahlreichen weiteren Metropolen dieser Welt ist diese Wohnform eine Reaktion auf die bedrückende Wohnungssituation. In den USA ist studentisches Wohnen bereits seit etwa 10 Jahren eine populäre und gut etablierte Assetklasse.

Um ein Gefühl für das Potenzial der Sub-Assetklasse zu bekommen, hilft ein Vergleich. So hat einer der Big Player auf diesem Markt in den USA rund 450.000 Apartments under Management, während in Deutschland die Top 3 derzeit lediglich je circa 1.000 bis 3.000 Mikroapartments betreiben.

Jetzt investieren

Mikroapartments werden unter Investoren immer stärker nachgefragt. Für das Jahr 2016 war ein deutlich steigendes Investitionsvolumen zu erkennen. Der Großteil des Investments in Mikroapartments fällt auf studentisches Wohnen, weitere Varianten sind unter anderen Business Units und Aparthotels. Zudem gelten Mikroapartments als sichere Anlage mit geringem Risiko. Ein Grund dafür ist, dass die Vermietung der Wohnungen keinem Zyklus unterliegt. Studiert wird immer, selbst wenn die Wirtschaft schwächelt.

Die höheren Verwaltungskosten durch den häufigeren Mieterwechsel und den Austausch der Möbel werden durch die höhere Miete so gut ausgeglichen, dass die Renditen bei rund 3,8 bis 4,5 % liegen. Außerdem werden Mietverträge jeweils für ein halbes Jahr abgeschlossen, sodass die Wohnungen auch in den Semesterferien vollvermietet sind.

Im jetzigen Marktumfeld ist das Mikrowohnen oft ein Überdruckventil für angespannte Wohnungsmärkte, in denen oft illegalerweise auch Ferienwohnungen für eine zusätzliche Angebotsverknappung sorgen.

Trends und Entwicklungen

Kein anderes Land stellt unter den Top 10 der innovativsten Universitäten Europas mehr Hochschulen als Deutschland. Die Internationalisierung des Wissenschaftsbetriebs und damit verbunden die Umstellung vieler Studiengänge auf Englisch macht ein Studium in Deutschland für Studenten weltweit attraktiv. Mikroapartments kennen sie häufig bereits aus ihrer Heimat. Ein Wandel der Mentalität und der Wunsch nach den eigenen vier Wänden ist die Weiterentwicklung der On-demand-Kultur, also die Wahlfreiheit, zu jeder Zeit das zu bekommen und zu konsumieren, was man möchte.

In einem modernen Studentenwohnheim ist das möglich: Ruhe zum Lernen oder am angebotenen Freizeitprogramm teilnehmen. Die Urbanisierung sowie die Versingelung der Gesellschaft dynamisieren diesen Trend zusätzlich.

Was als nächstes zu tun ist

Wie erwähnt sind erste deutsche Anbieter erfolgreich auf dem Markt. Jedoch schläft der Wettbewerb aus Übersee nicht und schaut sich bereits in Europa um. Erste Destinationen sind die Niederlande, Spanien und Deutschland. Besonders nachgefragt sind dabei Top-Standorte mit mehreren Hochschulen und mindestens 10.000 Studierenden.

Klar ist, dass es sich um eine ernstzunehmende Sub-Assetklasse handelt, die nicht mehr in den Kinderschuhen steckt, sodass jetzt schon abzusehen ist, dass sie ein steigendes Transaktionsvolumen verspricht.

Von unserem Experten: Udo Cordts-Sanzenbacher

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